


Jetzt konnte es losgehen. Mit einem Jäger aus dem Dorf gingen wir am späteren Nachmittag auf Tour. Ein bisschen komisch war mir schon, so zu Fuss unterwegs mit einem Jäger, der eine uralte Flinte dabei hatte - in einem Gebiet in dem es Löwen gibt! Wir haben eine sehr schöne lange Wanderung gemacht, über einen der Tafelberge, auf dem es von Affen (~Paviane) nur so gewimmelt hat. An einem Ort hat der Jäger in seine Holzpfeife geblasen und wir hörten, wie jemand darauf antwortete. Nach etwa 2 Minuten kam ein anderer Jäger mit einem Hund aus dem Dickicht. Die Beiden haben dann ein paar Höhlen im Berg nach Stachelschweinen abgesucht, hatten aber kein Glück - kein Wunder mit so Trampel-Touris im Anhang. Während dem Rückweg genossen wir den Sonnenuntergang und kamen im Schein des Vollmonds zurück ins Dorf, voll romantisch. In der Schweiz weiss man echt nicht mehr, wie hell der Mond sein kann!
Das Recycling-Huhn. Alle Poulets sehen hier so mitleiderregend dünn aus, es ist auch wirklich kaum etwas dran...
Gerne erspare ich Euch die genaue Prozedur und zeige ein paar Details aus der Arbeit: Gewisse Test führen wir mit Petrischalen aus, die ein Nährmedium enthalten, das mit Schafblut angereichert ist. In der Schweiz bestellt man diese Petrischalen fertig bei einer Firma; hier geht man erst mal auf die Weide und lässt so ein armes Schaf zur Ader. Zum Glück haben hier die Schafe kein dickes Fell, sonst würde ich nie im Leben eine Vene treffen! (Die Sani Ausbildung im Militär war also doch nicht ganz für die Katz.)
(Zur Schafherde hier gehören auch zwei Zebu-Kühe. Deren Mutter ist früh gestorben und da sie mit den Schafen aufgewachsen sind, denken sie jetzt glaub, sie seien Schafe... Die Herde spaziert regelmässig übers Laborgelände, ist noch süss.)
Dann züchten wir unsere Chäferli, zuerst in Petrischalen, dann in grösserem Massstab.
Zwischendurch checken wir immer wieder unter dem Mikroskop, ob es die richtigen sind, oder ob sich eine Kontamination eingeschlichen hat.
Die Segmente der Fäden, die man gerade noch so erkennen kann, sind einzelne Bakterien. (Das Foto habe ich mit dem Handy durch das Mikroskop aufgenommen, ist ne Leistung!)
Am Schluss lassen wir die Bakterien sich einkapseln, dadurch werden sie sehr widerstandsfähig und können gut aufbewahrt werden. Vor dem Abfüllen in die Impfflaschen wird noch eine ganze Reihe von Tests durchgeführt und die Konzentration wird mittels einer Verdünnungsreihe bestimmt.
Neben der Impfstoffproduktion gibt es hier noch einige Forschungslabors, unter anderem noch eine Entomologie-Abteilung. In einem Sicherheitsschrank hat es dort eine Sammlung von aufgespiesstem Kleingetier, welches irgendwelche Krankheiten auf Tiere übertragen kann: Tsetse Fliegen, Bremsen, Zecken... Die sind etwas grösser hier als bei uns!