Donnerstag, 8. März 2007

La Réserve de Bafing - Makana

So, dieses Wochenende hatte ich, dank einem Tag Kompensation, Zeit, um in den Naturpark zu gehen, für den ich die schon erwähnte Karte gekauft hatte. Da ich über die erste Reise nicht viel geschrieben habe, werde ich Euch diesmal ordentlich zutexten!
La TOYOTA Land Cruiser Bevor ich jedoch mit dem Schwärmen anfange, erzähle ich noch etwas übers organisieren:
Es war nicht ganz einfach ein Auto zu mieten für diesen Ausflug. Sobald die Vermieter wissen, wohin man will, wollen sie einem Ihr Auto nicht mehr zur Verfügung stellen oder verdoppeln den Mietpreis, so schlecht sind die Strassen in dieser Region. Im nachhinein verstehe ich sie auch. Der armen Karre haben wir's ordentlich gegeben. Was wir zurückgebracht haben, lief noch auf 5 von 6 Zylindern, Klimaanlage futsch, die Dieselpumpe hatte zwischendurch ihren Geist aufgegeben und den Platten muss ich wohl kaum erwähnen.

Unser Auto: Vorher...

...und nachher. (Der hier fährt übrigens noch!)

Der Diesel von dieser Buschtankstelle war nicht ganz einwandfrei (echt?!), trotz des Siebes im Trichter, das die gröbsten Partikel aufgefangen hat. Das hat unserer Treibstoffpumpe und der Einspritzung ordentlich zu schaffen gemacht. Nach der langen Fahrt hatten wir auch endlich mal wieder Zeit für ne Zigi!
Nur zum sagen: Die Reise ging auch uns ein bisschen an die Substanz. Ich mag mich nicht erinnern in drei Tagen je so dreckig geworden zu sein, soviel Staub geschluckt zu haben und 18 Liter Wasser getrunken zu haben, pro Nase!
Nach einer Tagesreise über unbefestigte Strassen erreicht man den Staudamm von Manantali (über den ich auch noch was schreiben werde). Von dort aus führt eine gute Fahrspur in den Park. Tafelberge hoch und runter, teilweise dem Bafing-Fluss entlang, dann durch ein Tal voller Palmen. Es tauchen immer spannendere Felsformationen auf, so ein bisschen wie ein bewaldetes Monument Valley. Weiter geht's vorbei an malerischen Dörfchen, wie aus dem Bilderbuch, mit Rundhäuschen aus Lehm mit Strohdächern, umgeben von Bambuspalisaden, um sich von den wilden Tieren zu schützen, wunderschön!
Foré

Eindrücke von Fore: Das Haus des Lehrers

Mitten im Dorf.

Im zweiten Dorf auf dem Weg hielten wir dann an, um zu fragen, ob wir dort übernachten dürften. Wir wurden zum Dorfchef geführt, der "ungefähr 10, ich weiss nicht so genau" Frauen hat. Wir wurden ihm vorgestellt, erklärten den Zweck unserer Reise und überbrachten den Stapel Schulhefte und Stifte, die wir aus Bamako mitgebracht hatten. Der Chef berief den Älterenrat ein - ab 40 Jahren ist man hier dabei - und hielt mit ihnen einen etwa 30 minütigen Schwatz ab, an dessen Ende wir herzlich willkommen geheissen wurden: "Vous avez quitté votre maison, vous êtes arrivé à votre maison." Damit war jedoch noch nicht genug der Formalitäten. Wir mussten noch ins Nachbardorf und uns beim Kreischef vorstellen. Dieser war ein total relaxter Typ, der sich sehr darüber gefreut hat, dass wir sozusagen den Dienstweg gegangen waren. Er hat uns danach einen Freipass ausgestellt, das ganze Gebiet zu besuchen.
La Réserve

Jetzt konnte es losgehen. Mit einem Jäger aus dem Dorf gingen wir am späteren Nachmittag auf Tour. Ein bisschen komisch war mir schon, so zu Fuss unterwegs mit einem Jäger, der eine uralte Flinte dabei hatte - in einem Gebiet in dem es Löwen gibt! Wir haben eine sehr schöne lange Wanderung gemacht, über einen der Tafelberge, auf dem es von Affen (~Paviane) nur so gewimmelt hat. An einem Ort hat der Jäger in seine Holzpfeife geblasen und wir hörten, wie jemand darauf antwortete. Nach etwa 2 Minuten kam ein anderer Jäger mit einem Hund aus dem Dickicht. Die Beiden haben dann ein paar Höhlen im Berg nach Stachelschweinen abgesucht, hatten aber kein Glück - kein Wunder mit so Trampel-Touris im Anhang. Während dem Rückweg genossen wir den Sonnenuntergang und kamen im Schein des Vollmonds zurück ins Dorf, voll romantisch. In der Schweiz weiss man echt nicht mehr, wie hell der Mond sein kann!

Die Schule von Foré. Ein eckiges Lehmhaus mit Wellblechdach.

Anatomie als Grafity an der Wand

Wir übernachteten auf dem Vorplatz der Schule. Der Lehrer und seine Familie nahmen uns sehr freundlich bei Ihnen auf. So verbrachten wir einige Stunden bei Essen und Tee bei ihnen im Hof, zwischen Hühnern, unzähligen Bibeli und einer kleinen Ziege. Die Nacht war nicht ganz ruhig. Da Vollmond war, spielten die Esel verrückt und die Kinder spielten bis 3 Uhr morgens im Mondschein!
Am nächsten Tag fuhren wir tiefer in den Park, soweit, bis es mit dem Auto nicht mehr ging (das will was heissen bei nem Landcruiser). So stiessen wir bis ins Schimpansen-Territorium vor. Wir sahen Schimpansen-Nester und viele Fussspuren mit dem typisch abgespreizten Daumen/grossen Zeh, die Schimpansen selbst jedoch nicht. Dafür sahen wir wieder andere Affen und eine einfach wunderbare Landschaft, mit ihren Flussläufen, kleinen Bambuswäldern und Inselbergen.
Am Abend hiess es Abschied nehmen von Foré, seinen herzlichen Bewohnern und dem Bafing-Reservat. Es ging die schöne Strecke zurück nach Manantali, wo wir bei Sonnenuntergang eintrafen.
Danke Benj für die Fotos

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