Die Umweltverschmutzung ist ein Wahnsinnsproblem hier!



Bei uns gibt's keine Abfallentsorgung. Das heisst, jeder sammelt seinen Abfall - je höher der Lebensstandard, desto mehr - und verbrennt ihn von Zeit zu Zeit. Zu jedem Haus gehört also ein kleiner Müllhaufen, in dem die Tiere Nachts rumwühlen und den Müll verteilen, der Wind tut noch sein übriges dazu. Alle zwei bis drei Tage ist unser Garten wieder mit Plastiksäcken übersäht.
Generell werden nicht mehr benutzbare Sachen nicht entsorgt oder rezykliert, sondern stehen gelassen. Da schätzt man wieder, was wir an unserem Entsorgungs- und Recycling-System haben!
Was hingegen wunderbar funktioniert, ist die Grünabfuhr. Täglich, zu jeder Zeit. Nur das Grünzeugs vor die Türe werfen, kurze Zeit später ist es verschwunden. Vom effizienten Umgang mit der Nahrung können wir was lernen: Heute haben wir zum Beispiel ein Poulet von unserer Nachbarin bekommen. Es war nicht nur ein Bio-Poulet - es rannte zu lebzeiten die ganze Zeit frei vor unserem Haus rum - nein, es war ein eigentliches Recycling-Huhn, ernährt mit unserem Abfall.

Das Recycling-Huhn. Alle Poulets sehen hier so mitleiderregend dünn aus, es ist auch wirklich kaum etwas dran...
Was über einen Blog nur sehr schwer zu vermitteln ist, ist die Luftqualität im Zentrum Bamakos. So etwas hatte ich noch nie erlebt, Madrid in den 80ern ist heilig dagegen. Man sieht die schlechte Luft! Die katastophal eingestellten, uralten Dieselmotoren der Wagen hier stossen Rauchfahnen aus, die jeder Feinstaubdiskussion bei uns spotten. Da Bamako in einem von Tafelbergen umgebenen Kessel liegt, kann die Luft tagelang hocken bleiben und immer schlimmer werden. Wenn man sich an gewissen Tagen nur eine Stunde im Zentrum aufhält, hat man am abend und am nächsten Tag Raucherhusten. Jetzt weiss ich wenigstens, wie sich das anfühlt ;-)
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