Montag, 18. Dezember 2006

Le labo et la case de passage

Das Laboratoire Central Vétérinaire liegt etwa 8 km vom Stadtzentrum entfernt an einer geteerten Ausfallstrasse. Es besteht aus vier grossen, einstöckigen Flachdachgebäuden, die vor etwa 30 Jahren von den Amerikanern (USAID) gebaut wurden. Die Infrastruktur ist super. Viele Räume haben AC, es gibt überall fliessend Wasser und sehr viele Apparate funktionieren. (Bild: CTU live satellite feed: 12° 39' 56'' N 7° 55' 01'' W. Laboratiore Central Vétérinaire, Bamako, Mali with tactical schematics)
Etwas hinter dem Gelände ist mein Häuschen. Haltet Euch fest: AC, Heisswasserboiler, Kühlschrank, Gasherd und ein WC (das nun sogar funktioniert!) Es ist einfach alles ziemlich dreckig. Deshalb hab ich mir Putzzeug zusammengekauft und hab mich voller Elan daran gemacht ein blitzblankes Schweizer Häuschen daraus zu machen. Das Problem ist, auch nach dem dritten Durchgang beim feucht (eher nass) aufnehmen ist das Waschwasser immer noch so trüb, dass man es verdünnen müsste um die OD zu messen. Da keines der Lamellenfenster intakt ist, bläst mir der Harmattan auch immer wieder Staub rein. Das vertrocknete Gärtchen vor dem Haus, mit zwei schönen Bäumen, scheissen mir die Ziegen und Schafe voll, die hier rumhängen. Sisiphos lässt grüssen! (nach neuer Interpretation soll er ja glücklich sein…) Ich bin aber sehr zufrieden mit meinem Häuschen, die Schmutztoleranz stellt sich auch relativ bald ein.
(Bild: Der Müll der verteilt in meinem Garten lag)
Links und rechts habe ich ganz nette Nachbarn. Ich kriege aber noch nicht ganz auf die Reihe, wer alles da wohnt. Es ist alles voller Kinder und es kommen immer wieder Leute, die mir herzlich hallo sagen und im Häuschen nebendran verschwinden, und noch mehr und dann noch ein Mofa mit zwei Leuten; also nicht abzählbar. Die Kinder sind aber supersüss. Der erste hat mal aus Mutprobe meine Terrasse berührt und ist dann ganz schnell wieder weggerannt. Dann ist er mit einem Freund gekommen und hat mir beim putzen ein bisschen zugekuckt. Am Schluss rannten vier Kinder in meiner Wohnung rum, haben mit grossen Augen vieles angeschaut, ziemlich viel an mir rumgetatscht und ein bisschen gespielt. Der Kleinste hatte nur ein zu kurzes T-Shirt an und rannte die ganze Zeit mit hohlem Kreuz in der Gegend rum, déjà vu!

1 Kommentar:

Venja hat gesagt…

Bis jetzt fand ich's sehr interessant, mach weiter Alvar! Kann man in Mali eigentlich Alkohol kaufen, oder ist der Teesud die einzige Freude?