Hallo erstmal. Ich hatte eine ziemlich relaxte Reise. Zuerst habe ich mit meiner Mutter und meiner Schwester im l’Entrecôte am HB Zürich noch die letzte Stärkung zu mir genommen und dann ging’s los nach Genf. Die Fahrt war schön, so mit Sicht auf die verschneiten Berner und Walliser Alpen in der Abendsonne, echt um das Rückfahrt-Billett aus dem Fenster zu werfen. Der Flug nach Casablanca war auch easy. Auf dem Casa – Bamako Flug begann aber das Afrika-Feeling. Volles Flugzeug, vier Weisse. Es verging eine geschlagene Stunde bis alle ihr Gepäck verstaut hatten und sich gesetzt, und wieder aufgestanden, und ein bisschen gequatscht, und wieder gesetzt, und gemerkt, dass da nun ein anderer auf ihrem Platz sass, und diskutiert, und den richtigen Platz gefunden usw. hatten. Ich hatte einen Fensterplatz. In meiner Reihe sass schon einer, dem ich höflich erklärte ich müsse ans Fenster. Der kuckt mich nicht mal an, sondern macht einfach ne abweisende Handbewegung. Ich wollte grad ein bisschen härter ran, als ein Flight Attendant mir sagte: „In drei minuten iss er fertig..:“. Da checkte ich endlich, dass der andere am beten war. Nach ~ 4 min war er auch zurück aus seiner Trance und hat mir ganz freundlich Platz gemacht. Das war also mein erstes kulturelles Fettnäpfchen.
Der Flughafen von Bamako besteht aus zwei Häusern: Abflug und Ankunft. Innerhalb von 20 Metern drängen sich Passkontrolle, Gepäckband und ein Monster Röntgengerät, durch das man das Gepäck durchlässt. Ja, richtig, um ja nichts aus dem Flughafen rauszuschmuggeln!? Diesen Parcours absolvierte ich in ca. 45 min. Das Anstehen war ein Spürchen chaotisch, weil Leute teilweise kurz ihren Koffer holten, dann wieder an Passkontrolle drängten, Verwandte auch kurz rüberkamen, usw. Zum Glück hat mich Bassirou am Flughafen abgeholt, es war immerhin halb vier Uhr morgens (aber angenehm kühl). Um vier hatten wir mein Nachtquartier erreicht und ich schlief zum Lautsprechergequäke des Muezzin freidlich ein.