Ich habe vor einen Nationalpark (Réserve de Bafing) zu besuchen, in dem es sogar noch Schimpansen geben soll. Das Gebiet ist etwas abgelegen, und die Informationen darüber sind leider spärlich. Zum Glück gibt es das Institut National Géographique, wo man gute Karten von Mali kaufen kann. Also bin ich dort vorbei. Die haben ganz Mali in Detailkarten im Massstab 1:200'000 vorliegen, und zwar alles digital! Man kommt also dorthin und sagt, an welchem Planquadrat man interessiert sei und die Karte wird umgehend ausgedruckt, echt cool! Es war natürlich so, dass das Gebiet, das mich interessierte, zwischen zwei Karten lag. (Dass man immer zwei Karten braucht, ist glaube ich so ein Naturgesetz, oder sonst ist es wahnsinnig geschickt eingefädelt von den Landkartenproduzenten ;-) Als ich aber die erste ausgedruckte Karte sah, stimmte da aber etwas nicht. Das wenige, was ich über das Gebiet wusste, war, dass es dort einen riesigen Stausee geben muss. Ihr ahnt es schon: Die Karte beruhte auf Luftaufnahmen von 1953! Auch die säuberlich vermerkte Abweichung des magnetischen Nordpols vom Geographischen für die Jahre bis 1963 fand ich besonders aufschlussreich. Das verrückte daran ist die Karten sind nicht einfach eingescannt. Als ich während dem Warten mit den Leuten gequatscht habe, erklärten sie mir, dass alles vektorisiert sei, was man auch super sieht an den Schriften und den Linien auf der Karte: alles hochqualitativ. Echt schade für die ganze Arbeit, die die Leute da reingesteckt haben...

Auf den Bildern sind die Karte und das aktuelle Luftbild (von Google Earth) zu sehen. Der Ausschnitt ist ca 40 km breit.
Irgendwie bereue ich es ein bisschen, dass ich die zweite Karte, die den nördlichen Teil des Sees zeigt, nicht auch ausgedruckt habe. Die Karten an sich sind sehr schön, mit Höhenlinien und detaillierten Schattierungen. Es wäre spannend gewesen den Vorher/Nachher-Vergleich zu machen.

